DGAP-News: STADA: Gesundheitsreform vernichtet 230 Arbeitsplätze im deutschen Vertrieb

Publikacja: 28.09.2007 13:21

STADA Arzneimittel AG / Unternehmensrestrukturierung

28.09.2007

Veröffentlichung einer Corporate News, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG.

Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

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Der Vorstand der STADA Arzneimittel AG hat heute, am 28.09.2007, mit einer

Ad hoc Meldung nach Wertpapierhandelsgesetz über eine umfassende

Restrukturierung von Teilen des deutschen Generika-Vertriebs informiert.

Im Zuge dieser Restrukturierung werden im STADA-Konzern 230 Arbeitsplätze

im deutschen Generika-Vertrieb abgebaut. STADA-Vorstandsvorsitzender

Hartmut Retzlaff sprach vor dem Betriebsrat und den betroffenen

Mitarbeitern heute von 'der schmerzlichsten Entscheidung meiner bisherigen

beruflichen Laufbahn'.

Retzlaff weiter: 'Dieser Abbau ist eine direkte Folge der zum 01.04.2007 in

Kraft getretenen Gesundheitsreform. Wir haben die Politiker immer wieder

gewarnt: Diese Reform vernichtet Arbeitsplätze im Generika-Vertrieb, denn

wenn es gesundheitspolitisch gewollt ist, dass die Nachfrage nach Generika

wesentlich durch Rabatte an die Krankenkasse und eine Produktauswahl in der

Apotheke gesteuert wird und nicht mehr länger überwiegend in der Hand des

Arztes liegt, dann müssen die vertrieblichen Strukturen angepasst werden

und das kostet Arbeitsplätze. Und genau das müssen wir jetzt mit der heute

eingeleiteten Restrukturierung leider umsetzen.'

Im Rahmen der Restrukturierung sollen 230 Arbeitsplätze in den

arztbezogenen Außendiensten und den dazugehörigen Vertriebsfunktionen der

beiden deutschen STADA-Vertriebsgesellschaften STADApharm GmbH und STADA

Medical GmbH auf eine Tochtergesellschaft der pharmexx GmbH, Hirschberg,

übertragen werden. pharmexx ist ein seit Jahren im Markt etablierter

Anbieter von pharmazeutischen Außendiensttätigkeiten für Dritte auf Zeit

und gegen Gebühr (so genannter Leasing-Außendienst). STADA beabsichtigt,

mit pharmexx vertraglich eine Arbeitsplatzgarantie zu vereinbaren, wobei

alle betroffenen Außendienst-Mitarbeiter, die dem Betriebsübergang im

Rahmen der gesetzlichen Frist von einem Monat nicht widersprechen, bei

pharmexx weiter beschäftigt und für ein Jahr vor betriebsbedingten

Kündigungen geschützt werden sollen.

STADA-Personalvorstand Dr. Alexander Oehmichen sieht in dieser von STADA

erarbeiteten Auffanglösung eine große Chance für die betroffenen

Mitarbeiter: 'Wir eröffnen damit in einer Zeit, in der überall im

Pharmavertrieb kaum Stellen besetzt, sondern immer mehr abgebaut werden,

jedem Mitarbeiter eine gute Startposition in einer etablierten

Vertriebsorganisation.'

Anlass der Restrukturierung sind nachhaltige Veränderungen der Strukturen

im deutschen Generika-Markt durch das zum 01.04.2007 in Kraft getretene

Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der gesetzlichen Krankenversicherung

(GKV-WSG).

Für den Arzneimittelbereich wesentliche Elemente des GKV-WSG zielen u.a.

auf eine Stimulierung direkter vertraglicher Rabattvereinbarungen zwischen

pharmazeutischen Unternehmen, dabei insbesondere Generika-Anbietern, und

gesetzlichen Krankenkassen. Vom Arzt verordnete Produkte ohne Rabattvertrag

müssen danach bei der Abgabe in der Apotheke durch wirkstoffgleiche,

austauschbare Wettbewerbsprodukte mit Rabattvertrag ersetzt werden (so

genannte Substitution), sofern der Arzt dies nicht in jedem Einzelfall

durch eine Kennzeichnung auf dem Rezept ausdrücklich ausschließt. Damit

spielen für das deutsche Generika-Geschäft des Konzerns (Umsatz im 1.

Halbjahr 2007 insgesamt 236,9 Mio. EUR, davon insgesamt 129,9 Mio. EUR mt.

Nachdem sich im laufenden 3. Quartal diese Veränderungen der Markt- und

Nachfragestrukturen aus Sicht des Vorstands als nachhaltig erwiesen haben,

sind nun die daraus notwendig werdenden Anpassungsmaßnahmen im deutschen

Generika-Vertrieb des STADA-Konzerns eingeleitet worden. Retzlaff dazu:

'Diese Anpassung ist ohne Alternative. Unser Generika-Außendienst kann im

Markt auf Grund der Rabattverträge kaum mehr etwas bewegen - und wir können

ihn uns auf Dauer auch nicht mehr leisten, denn wir müssen jetzt ja den

Krankenkassen zusätzlich Rabatte bezahlen. Deswegen müssen wir neue

vertriebliche Wege gehen.'

So soll die Zahl der Rabattverträge mit gesetzlichen Krankenkassen weiter

ausgebaut werden. Ab 2008 werden STADApharm und STADA Medical zudem im

Rahmen der Restrukturierung ihre Vertriebsaktivitäten bündeln und

konzeptionell ohne eigene arztbezogene Vertriebsmitarbeiter neu gestalten.

Um einen direkten vertrieblichen Kontakt von STADA zum verordnenden Arzt in

einem angemessenen Umfang dennoch anbieten zu können, werden dazu

voraussichtlich auch Leasing-Außendienste zum Einsatz kommen. Der

bestehende flächendeckende Apotheken-Außendienst der STADApharm bleibt

unverändert erhalten und wird gemäß der hohen Bedeutung der Apotheke für

die Generika-Auswahl im Rahmen von Rabattverträgen eine zentrale Rolle im

zukünftigen Vertriebskonzept spielen.

Andere deutsche STADA-Vertriebsgesellschaften, insbesondere die

traditionell ohne Außendienst agierende Generika-Vertriebslinie ALIUD

PHARMA GmbH & Co. KG mit einer hohen Zahl bereits abgeschlossener

Rabattverträge sowie die auf Markenprodukte fokussierte STADA GmbH, sind

von der vorgesehenen Restrukturierung nicht betroffen.

Die eingeleitete Restrukturierung ist gestern vom Aufsichtsrat genehmigt

worden und soll noch in 2007 abgeschlossen werden. STADA erwartet in diesem

Zusammenhang aus heutiger Sicht einen Einmalaufwand von insgesamt ca. 29

Mio. EUR vor Steuern bzw. ca. 18 Mio. EUR nach Steuern, der weit

überwiegend im 3. Quartal 2007 anfallen wird. Dieser einmalige

Restrukturierungsaufwand wird gemäß IFRS in der Gewinn- und Verlustrechnung

des STADA-Konzerns als eigene Linie unterhalb des operativen Ergebnisses

dargestellt werden, das damit von den Belastungen aus der Restrukturierung

nicht betroffen sein wird.

Ziel der heute eingeleiteten Restrukturierung ist es, durch Anpassung der

Vertriebsstrukturen an die veränderten Nachfrage-Mechanismen die fixen

Vertriebskosten des deutschen Generika-Geschäfts im STADA-Konzern

nachhaltig zu reduzieren. Ungeachtet zu erwartender Belastungen der

umsatzbezogenen Bruttomarge durch bestehende und zukünftige Rabattverträge

soll damit das deutsche Generika-Geschäft auch in Zukunft seinen

signifikanten Anteil zum operativen Ergebnis des STADA-Konzerns beitragen

können. Die aktuellen tief greifenden Veränderungen der Strukturen des

deutschen Generika-Marktes werden damit aus heutiger Sicht des Vorstands

den nachhaltigen Wachstumskurs des STADA-Konzerns nicht dauerhaft

beeinträchtigen.

Retzlaff dazu: 'So schmerzhaft die heute eingeleitete Restrukturierung auch

ist: Sie zeigt auch, wie operativ flexibel STADA aufgestellt ist.

Change-Mangement in einzelnen nationalen Märkten ist nahezu alltäglich im

Generika-Geschäft - und STADA scheut die schnelle Umsetzung solcher

notwendigen Veränderungen in einzelnen Märkten nicht, wenn sie denn im

Interesse des Gesamtkonzerns und damit auch aller über mittlerweile ca.

8.000 weltweit Beschäftigten unvermeidbar sind. Nur mit konsequent

marktorientiertem Handeln kann ein Unternehmen nachhaltig seine

Verpflichtung zum Erfolg im Interesse von Aktionären und allen M-------------------------------------------------------------

Sprache: Deutsch

Emittent: STADA Arzneimittel AG

Stadastraße 2-18

61118 Bad Vilbel

Deutschland

Telefon: +49 (0)6101 603- 113

Fax: +49 (0)6101 603- 506

E-mail: [email protected]

Internet: www.stada.de

ISIN: DE0007251803, DE0007251845,

WKN: 725180, 725184,

Indizes: MDAX

Börsen: Amtlicher Markt in Frankfurt (Prime Standard), Düsseldorf;

Freiverkehr in Berlin, Hannover, Hamburg, München, Stuttgart

Ende der Mitteilung DGAP News-Service

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