Auch zu etwaigen Strukturveränderungen im deutschen Generika-Markt im Zuge
der aktuellen Gesundheitsreform (so genanntes
GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz bzw. GKV-WSG) ab 01.04.2007 gab Retzlaff den
Aktionärinnen und Aktionären eine detaillierte Einschätzung der aktuellen
Situation. Zwar würden die komplexen Auswirkungen des GKV-WSG insgesamt auf
den deutschen Generika-Markt nicht von den kurzfristigen, sondern
wesentlich von den mittel- und langfristigen Reaktionen aller
Marktteilnehmer abhängen und für eine valide Bewertung der nachhaltigen
Auswirkungen dieses Gesetzes auf den Markt und auf STADA sei es deswegen
noch zu früh. Es gebe allerdings ernst zunehmende Szenarien und erste
Hinweise, dass die vom GKV-WSG geförderten Rabattverträge tatsächlich
Marktrelevanz entwickeln.
Der STADA-Konzern sei dafür gut aufgestellt. STADApharm habe einen
Rabattvertrag mit der BARMER, Deutschlands größter Krankenkasse mit über
sieben Millionen Versicherten, abgeschlossen. Insbesondere sei jedoch das
Geschäftskonzept der ALIUD PHARMA für solche Verträge prädestiniert;
mittlerweile sei die Zahl der von ALIUD abgeschlossenen Rabattverträge auf
20 mit insgesamt ca. 41 Mio. Versicherten angestiegen. 'ALIUD hat damit
aktuell mit die größte Abdeckung von Versicherten und damit verbundenen
Verordnungsvolumina mit Rabattverträgen nach §130 a SGB V unter allen
deutschen Generika-Anbietern', so Retzlaff.
Der STADA-Chef machte dabei auch mit klaren Worten auf die möglichen
Auswirkungen der Reform auf s deutschen
Generika-Außendienstes bei uns in einem erhöhten Maß unbesetzt.'
In seinen weiteren Ausführungen zeigte sich Retzlaff optimistisch, dass es
STADA unverändert gelingen werde, die jeweiligen nationalen
Herausforderungen auf Konzernebene erfolgreich zu meistern, nicht zuletzt
auch auf Grund der konsequent betriebenen Internationalisierung und der
damit einhergehenden breiteren Risikostreuung des Konzerns.
Der STADA-Vorstandsvorsitzende stellte den Aktionärinnen und Aktionären im
Weiteren zusätzlich zum angestrebten organischen Wachstum eine Fortsetzung
der aktiven Akquisitionspolitik in Aussicht und schloss dabei im
Zusammenhang mit einem größeren Zukauf auch unverändert geeignete
Kapitalmaßnahmen nicht aus. STADA habe in den letzten Monaten einige
Akquisitionsprojekte intensiv geprüft. Man habe aber bisher auf einen
Abschluss verzichtet, 'weil dies bei dem jeweils verlangten Preis nach
sorgfältiger Abwägung für uns und unsere Aktionärinnen und Aktionäre zu
viele Risiken oder Belastungen mit sich gebracht hätte.' Retzlaff kündigte
an, dass STADA im laufenden 2. Quartal entsprechende Kosten für nicht
realisierte Akquisitionsvorhaben in niedriger einstelliger Millionenhöhe
als Sondereffekt ausweisen werde. 'Das ist unvermeidbar, denn nur der, der
ernsthaft prüft, kann seriös zwischen Chance und Risiko unterscheiden und
entscheiden,' so der Kommentar des STADA-Vorstandsvorsitzenden gegenüber
den Aktionärinnen und Aktionären.
Schließlich setzte sich Retzlaff in seinen heutigen Ausführungen noch mit
der Frage auseinander, wie nachhaltig das STADA-Geschäftsmodell sei. Er
verwies dabei auf die langfristigen Wachstumsprognosen für die weltweiten
Pharma- und insbesondere Generika-Märkte und legte der Hauptversammlung die
darauf fokussierte starke operative Aufstellung des Konzerns dar; dabei
zähle nach Auffassung des Vorstands auch unverändert die Eigenständigkeit
zu den zentralen Erfolgsfaktoren von STADA. Das optimistische Fazit von
Retzlaff zum Ende seiner diesjährigen HV-Rede: 'Mit Blick auf unsere
strategische Fokussierung auf Wachstumsmärkte und die lange Liste unserer
operativen Stärken fällt die Antwort auf die Frage nach der Nachhaltigkeit
unseres Geschäftsmodells - ungeachtet der dauernden Herausforderungen durch
Wettbewerb und Regulation, die uns durchaus auch in dem ein oder anderen
Quartal einmal durchschütteln können - damit klar und eindeutig positiv
aus: Wir sind unverändert davon überzeugt, dass das Geschäftsmodell von
STADA auch weiterhin zukunftsfähig ist. Wachstum und Wertsteigerung bleiben
aus Sicht des Vorstands somit für STADA Ziele, die wir auch in den nächsten
Jahren aus eigener Kraft erreichen können.'
Der vollständige Text der HV-Rede des STADA-Vorstandsvorsitzenden ist auf
der STADA-Website unter www.stada.de bzw. www.stada.com publiziert. Dort
werden nach Abschluss der Hauptversammlung auch die Abstimmungsergebnisse
zu allen Punkten der Tagesordnung veröffentlicht.
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DGAP 20.06.2007
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